Jojo begrüßt uns. Zunächst beginnen wir mit einem Austausch.
PsyFaKo: Es gibt eine AG. Es ist aufgefallen, dass betroffene meistens gar nicht wissen, an wen sie sich wenden sollen. Niedrigschwellige Angebote existieren nur selten und sollen geschaffen werden. Projekt: Vernetzungsgruppe von betroffenen Studierenden. Es wird bald eine Telegram-Gruppe erstellt, bei der der Link weitergeleitet wird. Dann wird nach Resonanz geschaut. Gibt es evtl. In anderen Studiengängen ähnliches? Nachteilsausgleich ist Thema auf jeder Konferenz, aber es ist schwierig, da einheitlich zu zu arbeiten, da das an allen Unis und auch bei unterschiedlichen Prüfungsämtern nicht individuell angepasst ist. Manche Symptome werden nicht als valide angesehen. Es ist auch nicht rechtens, dass Symptome überhaupt abgebildet werden. Jede Lehrperson kann so Einblick in die Symptome bekommen. Wie sieht das bei den anderen FSen aus? Man muss mit Nachteilsausgleich zu jeder Lehrperson, es ist aufwändig und unangenehm für die Studis.
KoMa, fzs: Das Problem gibt es in allen Fachgebieten. Größter Nachteil: Viel persönliche Willkür des Prüfungsausschusses. Es ist komplett abhängig davon, zu welchen Prüfungsämtern person geht, ob ein Nachteilsausgleich gewährt wird, oder das Problem als “Persönlichkeitsprägendes Identitätsmerkmal” abgetan wird. Es gibt keine Schulungen zu dem Thema, müsste es eig. geben, damit jeder “Grundverständnis” davon hat
BuFaTaChemie: Fachbereich ist voller Barrieren. Die BuFaTaChemie konzentriert sich eher auf Umsetzung von Inklusion und Nachteilsausgleichen. Problem vor allem Laborpraktika. Viele Hochschulen sind sehr traditionsbedacht und sind wenig gewillt, Umstrukturierung zu betreiben und sich auf Barrierefreiheit einzustellen. Im Pharmazeutischen Bereich und Biologie ist es ähnlich. Dort stößt man oft auf Barrieren. Es gibt Forderungen an Geschäftsleitung und Fachbereiche, leider gibt es keine Vernetzung und da Kommunikation schwierig (weil einzelne Namen). Uni Potsdam hat Vernetzungsgruppe (nicht fachspezifisch) das funktioniert gut. Hat sich bisher noch nicht getraut an Nachteilsausgleiche dran zu gehen, da diese meistens zentral geregelt sind. Daher der WUnsch: Fächerübergreifend die großen Dinge thematisieren.
Antwort fzs: Studie zu Studierenden mit Beeinträchtigung
best3 Studie: Jeder 4 Studierende hat Beeinträchtigung, jede 6 Studierende eine schwere Beeinträchtigung. Dunkelziffer ist deutlich höher. Auch in Studienfächern in denen man denkt, dass nicht hohe Barrieren existieren, kommen trotzdem noch die externen Bedingungen der Uni kommt. Bsp: Es gibt keinen Tisch an dem eine Person im Rollstuhl mitschreiben kann.
BuFaTa Musikwissenschaft: Wurde bisher noch nicht auf BuFaTa Ebene diskutiert. In der uhh Hamburg stehen auch die Diagnosen drauf. Musikwissenschaft ist ein kleines Studienfach. Beziehung zu Studierenden ist sehr nach. Es wissen dann viele Leute. Teilen von persönlichen Informationen ist auch im Hinblick auf Beruf später immer schwierig. Positiv: Durch kleine Gruppen lassen sich z.B. Abgabetermine kulant und unbürokratisch verschieben.
Uni Hamburg: es heißt es soll gut laufen v. Fr. Gattermann aus: ist Behindertenbeauftragte in Hamburg und vernetzt sich deutschlandweit zu dem Thema.
Lehramtsbereich: Schwierigkeiten bei Verbeamtung bei zuhilfenahme Psychischer Hilfe. ZaPF hat sich dazu in Resolution z. Thema Lehrkräftemangel geäußert, leider sehr Bundeslandabhängig. Jede Art von Diagnose kann Verbeamtung gefährden/zu niedigerer Einstufung führen (Betriebsärtztliches Zeugnis)
Geowissenschaften: Viele Feldexkursionen, die nicht Barrierefrei sind, daher gibt es keine/kaum Studis mit Gehbehinderung etc. auch Farben-Erkennung wichtig im Studium, schließt Menschen mit Farbsehen-Problemen aus.
Uni Hamburg: Der Prozess einen Nachteilsausgleich zu bekommen ist recht entspannt. Es git eine zentrale Stelle für den Nachteilsausgleich, Studis können auch einen Plan mit ausarbeiten. Damit kann ein Nachteilsausgleich beantragt werden, der auch bindend für die Profs ist. Es gibt auch Infomails, bis wann der nachteilsausgleich eingegangen werden muss.
Uni Potsdam, Chemie: Laborassistenz unter “Vorbehalt der Finanzierung”: Menschen müssen privat eigene Assistenz einstellen, bezahlen und versichern. Uni hält sich bei Finanzierung raus. In Marburg wurde Assistenz gestellt. Es ist ein großes Problem, dass Finanzierung nicht bereitgestellt wird oder Dinge denkmalgeschützt sind. In Hamburg wird z.B. historischer Campus nicht barriereärmer umgebaut (Argument Denkmalschutz genutzt, ist aber eigentlich kein Argument!) Das muss man selbst einfordern, braucht rechtliche Unterstützng, das braucht wieder Geld das keiner hat. Kontakt zur DFG. Man muss den Hochschulen einzeln hinterherlaufen und fordern. Recht auf Bildung! Ist sehr Kapazitätenfressend.
Uni Wien: Seminar für Psychologie Master/Sonderpädagogik: PL besteht darin, dass man Person die Hilfe braucht unterstützt für 40h. Dort können für ECTS Menschen geholfen werden, gleichzeitig bekommen STudierende Praxiserfahrung.
Allgemeiner: Die best3 Studie hat weitere wichtige Punkte: 1/3 der Studis wissen gar nicht, dass es überhaupt Nachteilsausgleiche gibt. Fachschaften können Infomaterial für Studis bereitstellen oder Infoveranstaltungen organisieren (wie z.B. Schulung für Lehrende). Aufklärung und Sensibilisierung ist wichtig. Wenn Daten wiederholt gemessen werden, ändert sich das nicht. Es ist weiterhin ein breitflächiges Problem. In Vgl. zu Psychologie, in Nachteilsausgleichen wird häufig gesagt, dass Personen nicht die Kompetenzen haben, ihren Job auszuüben. Das ist nicht rechtens! Man muss wissen, dass die Studierfähigkeit mit dem Abitur nachgewiesen wird, und durch Diagnosen und Symptome die einen Nachteilsausgleich erfordern NICHT aberkannt werden können. Gegenseitig gegen angehen und empowern! Da muss gegen vorgegangen werden.
Geschichte: Positiver: In Heidelberg läuft es gut. Es gibt ein Inklusionsbüro zur Beratung beim Nachteilsausgleich. Es gibt auch Infos per Mail direkt im ersten Semester. Die Dozierenden werden aufgeklärt, es gibt einen Handzettel. Es muss ein Attest eingereicht werden und darf selbst vorschlagen, was der Ausgleich ist. Es muss keine Diagnose eingereicht werden, nur die funktionalen Einschränkungen. Diese stehen aber auch nicht auf dem Nachteilsausgleich. Es kann auch durch weitere Atteste Folgeanträge gestellt werden, wenn nicht eindeutig klar ist, dass die Diagnose längerfristig ist. Dieser kann auch durch die psychosozialen Beratung ausgestellt werden, sollte eine Diagnose bestehen.
Antwort fzs: Folgeanträge sind schwierig einzureichen, Attest zu bekommen kostet z.T. Geld, auch z.T. sehr teuer. Es ist auch eine Hürde, zu betreffenden Stellen hinlaufen zu müssen. Attest muss oft halbjährlich aktualisiert werden, ist großer Aufwand. Wer beurteilt, was ein dauerhafter/konstanter Zustand ist und ab wann eine vorübergehende Funktionseinschränkung besteht.
Wichtig: Studierende informieren, was unsere Rechte sind. Und was Argumente sind und was nicht in der Debatte (z.b. Denkmalschutz ist keine Entschuldigung für mangelnde Barrierefreiheit). Was können wir machen als MeTaFa, was möglichst viele Studis erreicht? Fachschaften, Studis. Wir würden gerne Klage starten, wenn jemand vorausgehen möchte. Man sollte Möglichkeit zum Networking schaffen! Studiengangsübergreifende Vernetzung wäre auch wichtig, damit mehr Menschen einbezogen werden und Informationen gesammelt werden, damit die Leute auch gemeinsam klagen können, wenn sie das wollen.
Bremen: Initiative für barrierearmes Studieren. Infomaterial wird gesammelt, Handreichungen werden geschrieben. Da sind Ressourcen die genutzt werden können. Bitte anschreiben: bas11@uni-bremen.de
Graz: gibt es eine Servicestelle für gehör beeinträchtigte Menschen. So wurde Aufklärung über das Thema geschaffen. Es gibt auch einen Sprachkurs für Österreichische Gebärdensprache. Das funktioniert gut, teilweise werden auch VL mitgeschrieben oder übersetzt.